Der äußerste Norden der Nordinsel ist der am dichtesten besiedelte Teil Neuseelands. Die größte Stadt des Landes, Auckland, liegt an der schmalsten Stelle der Insel. Der Landstreifen zwischen der Tasmansee im Westen und dem Pazifik im Osten ist teilweise nur einen Kilometer breit. Weiter im Norden liegt der beeindruckende und märchenhafte Waipoua Wald. Er besteht fast ausschließlich aus den majestätischen neuseeländischen Kauri-Fichten. Bis zu 50 Meter erheben sich diese Bäume kerzengerade in die Lüfte, ihre Stämme haben einen Durchmesser von bis zu vier Metern. Inmitten der Kauri-Fichten steht der Fürst des Waldes, der Tãne Mahuta. Er ist der größte noch existierende Kauri-Baum mit einer Höhe von mehr als 50 Metern und einem Stammumfang von fast 14 Metern. Sein Alter wird auf über 2.000 Jahre geschätzt. Vor der Ostküste liegen die unbewohnten Poor Knights Islands mit ihrer faszinierenden Unterwasserwelt. Ein Unterwasserfotograf zeigt die zahlreichen Höhlen, die den unterschiedlichsten Fischarten Schutz bieten. Ein Stück weiter nördlich siedelten in der Region der Bay of Islands die ersten Europäer. Als sie sich niederließen, kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den seit Jahrhunderten dort lebenden Maori. Erst mit der Unterzeichnung des Waitangi-Vertrags 1840 kehrte Frieden ein. Der Vertrag sah zwar ein britisches Staatsoberhaupt vor, sicherte den Maori aber gleichzeitig ihr Land und die britischen Grundrechte zu. In dieser Gegend befindet sich auch der einzige maorische Radiosender, der in der zweiten offiziellen Landessprache sendet. Am nördlichsten Zipfel der Nordinsel, am Kap Reinga, treffen schließlich die Tasmansee und der Pazifik aufeinander. Hier, so sagen die Maori, verlassen die Seelen der Verstorbenen das Land, um sich aufzumachen zu der letzten Station ihrer Reise, in das Land ihrer Ahnen Hawaiiki-A-Nui.